Mit dem neuen Projekt in Gleinstätten ist Jugend am Werk Steiermark einmal mehr da eingesprungen, wo Unterstützung und Begleitung in der Region gefragt waren. Denn im Frühjahr 2021 wurde bekannt, dass der „Akazienhof“ – ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in St. Andrä/Höch – nicht mehr weitergeführt wird. Ein Teil der Nutzer*innen konnte nach Groß St. Florian übersiedeln und weitere 7 Bewohner*innen ziehen jetzt in den Jugend am Werk-Standort „Intensivbetreutes Wohnen mit integrierter Tagestruktur“ in Gleinstätten.
Moderner Wohn- und Arbeitsplatz
„Das Besondere am Standort sind die räumlich getrennten Gebäude für Wohn- und Tagesbegleitung“, beschreibt Leiter Harald Weber. „Den Nutzer*innen stehen 12 Ein- und Zweizimmerwohnungen als Rückzugsorte zur Verfügung, zugleich ist der Weg in die Tageseinrichtung nicht weit.“ Weitläufige Außenanlagen ergänzen das Angebot. Hier gibt es sowohl Raum für Privatsphäre und Erholung, aber auch für Beschäftigung sowie Erkundungen.
Professionelle Begleitung
Rund um die Uhr steht den Bewohner*innen dabei ein engagiertes und hochqualifiziertes Team zur Seite. Die Mitarbeitenden von Jugend am Werk gehen auf individuelle Bedürfnisse ein. Sie unterstützen bei Pflege und Mobilität, schaffen aber auch Tagesstrukturen: „Wir geben am neuen Standort in Gleinstätten kein Beschäftigungsangebot vor“, beschreibt Anna Eberhardt, eine der Teamleiterinnen vor Ort. „Stattdessen wollen wir das Tagesprogramm gemeinsam mit den Nutzer*innen entwickeln. Ihre Interessen sollen dabei im Mittelpunkt stehen.“
Platz gibt es dafür genug: Im Garten können etwa Obst- und Gemüseanbau stattfinden, auch für die Haltung von Tieren gibt es genügend Raum. Künstlerische Tätigkeiten und persönliche Entfaltung sind hier möglich. „Entscheidend ist für uns auch, eine Verbindung mit dem regionalen, sozialen Netzwerk zu schaffen und echte Teilhabe zu ermöglichen“, ergänzt Petra Tertinek-Povoden, ebenfalls Teamleiterin. Das soll zum Beispiel über Tagesausflüge in die Umgebung, aber auch soziale Aktivitäten in der Gemeinde geschehen.
Mehr Teilhabe durch individuelle Förderung
Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die Bewohner*innen aktiv teilhaben können, gefördert mit modernsten Methoden. „Wir arbeiten etwa mit Unterstützter Kommunikation für jene Nutzer*innen, die sich nicht oder nur mit Hilfsmitteln verständigen können. Symbole, Gebärden oder elektronische Sprachausgabegeräte können genutzt werden, um aktiv mit der Umwelt zu kommunizieren“, beschreibt Eberhardt. „Das ist wichtig, denn verstehen und verstanden werden ist ein wichtiger Aspekt von Teilhabe.“