In den Produktionsschulen von Jugend am Werk Steiermark können junge Menschen, die bislang noch keine Ausbildung oder Lehrstelle gefunden haben, ihre Talente und Interessen entdecken. Über Aufträge für die regionale Wirtschaft sammeln sie erste Arbeitserfahrungen in Bereichen wie Gastronomie, Holz oder Metall.
Hier fallen die Hobelspäne, sprühen die Schweißfunken und dampfen die Kochtöpfe: Die Produktionsschulen von Jugend am Werk bieten arbeitssuchenden jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren Starthilfe ins Berufsleben. Wer Schwierigkeiten hat, einen Arbeitsplatz oder eine geeignete Lehrstelle zu finden, kann hier bis zu ein Jahr lang in unterschiedlichste Fachbereiche hineinschnuppern, gut begleitet durch Bewerbungstraining und individuelle Berufsorientierung.
Selbstbewusstsein stärken
„Wir vermitteln den Jugendlichen nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch Tagesstruktur und grundlegende Fähigkeiten für den Berufsalltag, wie Pünktlichkeit, Teamarbeit und professionelles Auftreten“, beschreibt Yvonne Streicher, Teamleiterin der Produktionsschule Liezen. Zugleich stärkt die Produktionsschule das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden und zeigt ihnen Möglichkeiten und Perspektiven auf.
Reale Arbeitserfahrungen machen
Dafür arbeiten die Produktionsschulen mit regionalen Unternehmen zusammen, die etwa Aufträge im Bereich Holz und Metall hier abwickeln lassen: In Liezen zum Beispiel werden derzeit etwa Glasfaserkabel für das regionale Unternehmen RML verpackt. In Leoben dagegen ist man fest in der lokalen Gemeinschaftsversorgung verankert, circa 600 Mittagessen werden täglich für Schulen und Kindergärten in der Umgebung produziert.
„Ziel der Produktionsschule ist es, arbeitssuchenden jungen Menschen den Start ins Erwerbsleben zu erleichtern. Durch praxisnahe Arbeit und sozialpädagogische Begleitung entdecken und stärken die jugendlichen Teilnehmenden ihre Fähigkeiten“, beschreibt Claudia Schicker-Aichinger, Teamleiterin der Produktionsschule Leoben. „So gewinnen sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten und finden im Idealfall einen Karriereweg, der zu ihnen passt.“
Auf in die Zukunft
Das Konzept geht auf: „In Leoben haben wir eine Vermittlungsquote von 81 % – allein im vergangenen Jahr haben 39 Teilnehmende nach ihrer Zeit in der Produktionsschule eine Weiterbildung oder Lehre begonnen“, so Schicker-Aichinger. Auch in Liezen sind die Zahlen vielversprechend: Rund 20 Jugendliche konnten ihren nächsten Schritt in Ausbildung oder Beruf erfolgreich meistern.
„Ein Einstieg in die Produktionsschule ist jederzeit möglich“, schließt Streicher. „Dafür einfach direkt bei uns melden und einen Beratungstermin vereinbaren.“ Auch Anfragen von regionalen Firmen für die Umsetzung unterschiedlichster Aufträge sind willkommen.
Die Produktionsschulen in Leoben und Liezen werden in Kooperation mit dem AMS Steiermark umgesetzt und vom Land Steiermark gefördert.