Am Grazer Gürtelturm wird berufliche Inklusion künftig neu gedacht: Jugend am Werk Steiermark begleitet hier Menschen mit Behinderung auf ihrem Karriereweg – idealerweise bis zum echten Dienstvertrag.
(Graz, 07. November 2024) „Bei Jugend am Werk haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung bestmöglich zu begleiten, damit sie ihr Potenzial voll entfalten können“, beschreibt Jugend am Werk-Geschäftsführerin Sandra Schimmler. „Dazu gehört auch die Unterstützung auf der Suche nach einem Job – von der theoretischen Qualifizierung über Orientierungspraktika bis hin zu einer sinnvollen beruflichen Tätigkeit. Am neuen Zentrum inklusiver Arbeitsmarkt im Grazer Gürtelturm werden künftig all diese Maßnahmen gebündelt. Ein Signal in Richtung echte Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt.“
Individuelle Lösungen
„Das Zentrum ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung, die beruflich Fuß fassen oder sich neu orientieren wollen“, erläutert Andreas Pepper, Geschäftsbereichsleiter für Arbeit und Beschäftigung bei Jugend am Werk. „Hier haben wir Angebote des Sozialministeriumservice, des Arbeitsmarktservice und des Landes unter einem Dach. Die Palette ist vielfältig und die Wege sind kurz. Unser Ziel ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten zu entdecken und ihre berufliche Zukunft selbstbestimmt zu gestalten. Wir stellen ihnen die Werkzeuge zur Verfügung, um ihre Chancen bestmöglich zu nutzen.“
Starkes Zeichen für Inklusion
Doris Kampus, Landesrätin für Soziales, Arbeit und Inklusion ergänzt: „Für eine inklusive Gesellschaft ist es entscheidend, nicht die Behinderung, sondern den Menschen und seine Fähigkeit in den Vordergrund zu stellen. Besonders wichtig ist es, möglichst vielen Menschen die Chance zu geben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Statt Taschengeld braucht es echten Lohn – das stärkt das Selbstbewusstsein und ist nur fair.“
Vom Taschengeld zum Dienstvertrag
Bei Jugend am Werk geschieht das zum Beispiel über das Projekt inArbeit: Seit 2018 begleitet Jugend am Werk hier Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg zu einem Dienstverhältnis. Mit echten Verträgen, fairem Lohn und Anspruch auf Urlaub und Krankenstand.
Dafür wird auf 1:1 Betreuung gesetzt, wie Astrid Riegelnegg, Leiterin des Zentrums inklusiver Arbeitsmarkt, beschreibt: „Wir arbeiten eng mit den Menschen zusammen und suchen mit dem Fokus auf Fähigkeiten und Stärken gezielt nach passenden Firmen. Für die Unternehmen entsteht kein zusätzlicher Aufwand: Sie erhalten einen Teilhabezuschlag, bekommen also einen Teil der Lohnkosten ersetzt. Wir erweitern ständig unser Netzwerk und suchen laufend Betriebe, die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. Mit jedem neuen Dienstvertrag rücken wir dem Ziel eines vollständig inklusiven Arbeitsmarkts ein Stück näher – das ist unser Antrieb.“