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Bild (v.l.n.r.):
Beatrice Baumann, Buchhandlung Büchersegler
Sandra Schimmler, Geschäftsführerin Jugend am Werk Steiermark
Arsen Mansur Asukhanov
Luitgard Wieser, Fachverantwortliche für Unterstützte Kommunikation bei Jugend am Werk
Walerich Berger, Geschäftsführer Jugend am Werk Steiermark

Bildcredit: Jugend am Werk Steiermark / Miriam Raneburger

Wie es sich anfühlt, Autist zu sein

Arsen Mansur Asukhanov wird seit seinem 3. Lebensjahr über die mobilen Dienste von Jugend am Werk Steiermark begleitet. In seinem neu erschienenen Buch gibt er Einblicke in sein Leben mit Autismus-Spektrum-Störung. Gestern fand die Präsentation in der Buchhandlung Büchersegler statt.

(Graz, 06. November 2024) „Bei Jugend am Werk ist es uns wichtig, den Menschen eine Stimme zu geben. Als Mansur von seinem Buchprojekt zu den Erfahrungen mit seiner Autismus-Spektrum-Störung erzählte, waren wir uns sofort einig, ihn dabei zu unterstützen. Jugend am Werk begleitet Mansur seit dem Kleinkindalter und seine Entwicklung zeigt, welchen Unterschied moderne Ansätze wie die Unterstützte Kommunikation machen können. Verstehen und verstanden werden ist ein wichtiger Schlüssel zu aktiver Teilhabe an unserer Gesellschaft und über sein Buch öffnet Mansur uns die Tür zu seiner Wahrnehmung der Welt“, so Walerich Berger und Sandra Schimmler, Geschäftsführung Jugend am Werk Steiermark, unisono.

Unterschiede in der Wahrnehmung

Arsen Mansur Asukhanov erhielt bereits mit 2 Jahren die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung. Dabei handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die sich individuell sehr unterschiedlich äußern kann. Mansur hatte zu Beginn seiner Begleitung durch Jugend am Werk etwa keine Verbalsprache. Heute hat er seine sprachlichen und sozialen Fähigkeiten stark erweitert, die Pflichtschule abgeschlossen und besucht nun eine HTL. 

In seinem Buch „Ich bin Autist, aber wer bin ich wirklich?“ schreibt er: „Es gibt Menschen, die Autisten sind, und es gibt Menschen, die es nicht sind. Manche Leute verstehen nicht, wie schwer es für mich ist, Autismus zu haben. Deshalb zeige ich Ihnen, wie ich jeden Tag aus meiner Sicht mit Autismus umgehe, beginnend mit Dingen, die ich nicht mag oder hasse.“ Dazu gehört zum Beispiel direkter Blickkontakt, den Mansur über seine „Augenschutzkontaktor-Kappe“ zu vermeiden versucht, aber auch Veränderungen. Sein Buch hat Mansur selbst illustriert. 

Unterstützte Kommunikation 

Luitgard Wieser, Fachverantwortliche für Unterstützte Kommunikation bei Jugend am Werk, hat Mansur von Anfang an begleitet. „Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Kontakt und Austausch. Dazu gehört auch das Gefühl, dass die eigene Stimme zählt, dass man verstanden und gehört wird. Als ich Mansur kennengelernt habe, hatte er keine Mundsprache. Er kommunizierte also schon, nutzte aber keine Wörter. Mithilfe von Symbolkärtchen und Lernspielen in der Unterstützten Kommunikation ist es ihm gelungen, sprachliche Kompetenzen zu entwickeln. Das zeigt, wie entscheidend es ist, individuelle Wege der Kommunikation zu fördern.“

Das Buch „Ich bin Autist, aber wer bin ich wirklich?“ ist im HERZLich Laden am Mariahilferplatz 3 in Graz erhältlich.

Pressekontakt

Jugend am Werk Steiermark GmbH
Mag. Wolfgang Nußmüller
Stabsstellenleiter Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +43 (0) 50/7900 1403
wolfgang.nussmueller(at)jaw.or.at