(Deutschlandsberg, 30. Oktober 2024) „Wir schaffen hier einen sicheren Ort für Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 15 Jahren, die sich in herausfordernden Situationen befinden“, beschreibt Jugend am Werk Steiermark-Aufsichtsratsvorsitzender Walter Ferk. „Dabei greifen wir auf langjährige Erfahrung in diesem Bereich, aber auch in der Region selbst zurück: Über die Flexiblen Hilfen leisten wir bereits seit Jahren mobile Familienbegleitung im Bezirk Deutschlandsberg. Durch den Ausbau eines bestehenden Hauses mit Garten erweitern wir dieses Angebot nun um eine stationäre Wohngruppe und decken somit die Bedarfe vor Ort ab.“
Partnerschaft Kinder- und Jugendhilfe
Doris Kampus, Landesrätin für Soziales, erklärt: „Die kontinuierliche und gemeinsame Weiterentwicklung der steirischen Kinder- und Jugendhilfe ist ein zentrales Ziel. Ein wichtiger Schritt war die Gründung der Partnerschaft Kinder- und Jugendhilfe im Oktober 2022, die das Land Steiermark, Bezirksverwaltungen, Stadt- und Gemeindebund sowie den Dachverband an einen Tisch gebracht hat. Erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt: Etwa zusätzliche Ausbildungsplätze an der FH Joanneum für Soziale Arbeit und den Ausbau der stationären Kinder- und Jugendhilfe, wie hier in Deutschlandsberg.“ Auch die Verkleinerung der Gruppengrößen wurde forciert und wird im neuen Projekt bereits umgesetzt: Anstatt 13 gibt es hier 9 Plätze.
Arbeit mit dem Herkunftssystem
Mit der Kinder- und Jugendwohngruppe in Deutschlandsberg entsteht ein Lebensraum für sicheres und selbstständiges Aufwachsen, wie Sandra Schimmler, Geschäftsführerin bei Jugend am Werk Steiermark ergänzt: „Der neue Standort dient der Entlastung der Familien und der Sicherung des Kindeswohls. Dabei ist es uns besonders wichtig, mit dem Herkunftssystem der Kinder zu arbeiten: Wir beteiligen die Eltern im Rahmen einer Erziehungspartnerschaft aktiv an der Entwicklung der Kinder. Ideales Ziel wäre die Rückführung in die Familie.“
Lebenspraktische Fähigkeiten
„Ziel der Begleitung von Kindern und Jugendlichen muss es nicht nur sein, den jungen Menschen einen sicheren Ort zu bieten, sondern sie auch dabei zu unterstützen, wichtige Alltags- und Sozialkompetenzen zu erwerben,“ erläutert Barbara Riener, Klubobfrau des Landtagsklubs der Steirischen Volkspartei und Sprecherin für Pflege, Sozialhilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe. „In Wohngruppen wie jenen bei Jugend am Werk Steiermark werden sie deshalb in allen Lebensbereichen gefördert – von der Erweiterung emotionaler Fähigkeiten bis hin zur Haushaltsführung – damit sie mit einem starken Fundament in die Zukunft starten können.“
Generationenübergreifendes Wohnen
Bürgermeister Josef Wallner fügt hinzu: „Mit der Wohngruppe erweitert Jugend am Werk das regionale Begleitungsnetz für Familien und setzt einen wichtigen Schritt für eine zukunftsorientierte stationäre Kinder- und Jugendhilfe im Bezirk. Die zentrale Lage der neuen Wohngruppe in Nachbarschaft zu einer weiteren Sozialeinrichtung schafft zudem eine Art des generationenübergreifenden Wohnens. Das stärkt auch das soziale Miteinander.“