Erfolgreiche Familienbegleitung: Frühe Hilfen feiern Jubiläum

(Bruck an der Mur, 03. Oktober 2024) Beziehungskonflikte, Unsicherheiten im Umgang mit dem Kind, postnatale Depression oder schlicht Überforderung – die Geburt eines Kindes bringt große Veränderungen im Familiengefüge. Die Frühen Hilfen sind immer da, wo Schwangerschaft und das Leben mit einem Neugeborenen zu Schwierigkeiten und Überforderung führen. Die Familienbegleiter*innen unterstützen individuell, beraten Eltern wenn gewünscht direkt zu Hause und finden mit ihnen Lösungen für belastende Situationen.

„Die ersten Monate und Jahre eines Kindes sind prägend für das gesamte Leben – umso wichtiger ist es, werdenden Eltern und jungen Familien in herausfordernden Situationen gezielte Unterstützung anzubieten. Unser multiprofessionelles Team begleitet nicht nur bei akuten Schwierigkeiten, sondern wirkt auch präventiv, um Krisen erst gar nicht entstehen zu lassen. Unser Angebot stärkt die Elternkompetenz und schafft die Grundlage für ein gesundes und sicheres Aufwachsen der Kinder“, fasst Walerich Berger, Geschäftsführer von Jugend am Werk Steiermark, zusammen. 

Ein gut ausgebautes Unterstützungsnetz

Die Familienbegleiter*innen nehmen vor allem eine Lotsenfunktion ein, wie Mariella Hahn, Leitung der Frühen Hilfen Bruck-Mürzzuschlag und Leoben erklärt: „Eltern sind besonders dann willkommen, wenn sie noch gar nicht wissen, was sie konkret brauchen. Die Familienbegleiter*innen unterstützen dabei, die Belastung zu benennen und sind regional bestens vernetzt. Bei Bedarf können sie an unterschiedlichste Anlaufstellen weitervermitteln, etwa andere Beratungsangebote oder Therapiemöglichkeiten. Auch bei Behördengängen unterstützen die Familienbegleiter*innen gerne.“

In den vergangenen 10 Jahren hat sich dieses Service bewährt. Johanna Schnabel, Koordinatorin der Frühen Hilfen bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), zieht Bilanz: „Die Netzwerke der Frühen Hilfen sind inzwischen in allen Versorgungsregionen der Steiermark vertreten und werden von Familien gut angenommen. Entscheidend ist die enge Zusammenarbeit mit Professionist*innen aus Sozialbereich und Gesundheitseinrichtungen: Ärzt*innen, Hebammen und Pflegefachkräfte machen Eltern auf die Frühen Hilfen aufmerksam, wenn sie denken, dass dieses Angebot zu ihrer Stärkung beitragen könnte.“

Niederschwellig und regional

Andrea Winkelmeier, Bürgermeisterin der Stadt Bruck an der Mur: „Die Frühen Hilfen sind als vertrauliches, kostenloses und flexibles Angebot ein wichtiger Bestandteil der regionalen Präventivarbeit im Gesundheitsbereich. Seit 10 Jahren fördern die Frühen Hilfen ein gesundes Aufwachsen von Anfang an und reduzieren Belastungen für Familien in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Leoben. Ein voller Erfolg, zu dem man nur gratulieren kann!“

Die Frühen Hilfen Steiermark sind eine Kooperation der Österreichischen Gesundheitskasse mit dem Land Steiermark. Umgesetzt wird die Dienstleistung in der ARGE Frühe Hilfen unter anderem von Jugend am Werk Steiermark. Frühe Hilfen Österreich sind eine gemeinsame Strategie von Bund, Ländern, sowie Kranken- und Pensionsversicherungsträgern, die auch die Finanzierung gemeinsam als Regelleistung in Österreich tragen.