Bei Jugend am Werk Steiermark unterstützen ab jetzt Menschen mit Behinderung als Mobilitätstrainer*innen andere dabei, selbstständig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
(Graz, 19. Juli 2024) Wer an der Gesellschaft teilhaben möchte, muss mobil sein. Jugend am Werk Steiermark hat deshalb im Zuge eines neuen Projekts Mobilitätstrainer*innen ausgebildet. Dabei handelt es sich um Menschen mit Behinderung, die sich bereits sicher im öffentlichen Raum bewegen und andere beim Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel begleiten. „Arbeit, Beschäftigung, ein funktionierendes soziales Netzwerk und eigene Freizeitgestaltung sind entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben. Dazwischen liegen Wegstrecken, die bewältigt werden müssen – und genau da kommen unsere Mobilitätstrainer*innen ins Spiel. Sie erleichtern anderen Menschen mit Behinderung den Schritt in die individuelle Mobilität und damit zu einem Mehr an Selbstbestimmung. So denken wir bei Jugend am Werk Inklusion in allen möglichen Bereichen vor.“, erklärt Andreas Pepper, Geschäftsbereichsleiter Arbeit und Beschäftigung von Jugend am Werk Steiermark.
Mobilitätstraining – Hürden im öffentlichen Verkehr überwinden
Seit Juni 2024 gibt es 20 neue Mobilitätstrainer*innen bei Jugend am Werk, die in Graz und Kapfenberg aktiv sind. Bis Ende des Jahres wird eine weitere Gruppe in Knittelfeld ihre Ausbildung abschließen. Die Trainer*innen haben jeweils einen 70-stündigen Kurs absolviert, der die Themen Verkehr, Erste Hilfe und Kommunikation umfasst. Auch praktische Einheiten sind Teil des Programms. „Im öffentlichen Verkehr gibt es viele Hürden zu meistern: Vom Fahrscheinkauf über das Finden der richtigen Haltestelle bis zum Einstieg mit dem Rollator“, erklärt Projektleiterin Manuela Fink. „Unsere Mobilitätstrainer*innen kennen diese Probleme nicht nur, sondern bewegen sich auch sicher und selbstständig im öffentlichen Raum. Ihr Wissen geben sie an andere Menschen mit Behinderung weiter und die Erfahrung zeigt uns: Das funktioniert. Erfolgreiche Vorbilder erleichtern den Umstieg enorm.“
Gemeinsam Strecken üben
Das Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung, die bereits Kund*innen bei Jugend am Werk sind, also in einer betreuten Wohnform leben oder in Beschäftigungsangeboten arbeiten. Sie können sich Strecken aussuchen, die dann gemeinsam mit den Mobilitätstrainer*innen geübt werden. Die Trainer*innen begleiten zunächst vor Ort und sind dann auch während der ersten eigenen Fahrten erreichbar. „Falls es zu Unsicherheiten kommt, können unsere Kund*innen direkt mit den Trainer*innen Kontakt aufnehmen. Sie erhalten ein Mehr an Selbstbestimmung und unsere Trainer*innen für ihre Unterstützung ein Honorar – so profitieren alle Beteiligten“, fasst Fink zusammen. www.jaw.or.a