Jugend am Werk Steiermark lud gemeinsam mit dem Gehörlosenverband Steiermark und der Gehörlosenambulanz Graz zum Vernetzungstreffen ein. Ziel war es, Hindernisse für Gehörlose in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Arbeit und in der Gesellschaft zu diskutieren.
(Graz, am 20. Mai 2025). Mit welchen Herausforderungen sind gehörlose Menschen im Alltag konfrontiert? Wie barrierefrei lebt man in Österreich, wo gibt es noch Verbesserungspotential? Diese Fragen standen im Zentrum eines bundesweiten Vernetzungstreffens, das Jugend am Werk Steiermark gemeinsam mit dem Gehörlosenverband Steiermark und der Gehörlosenambulanz Graz organisiert hat. Neben Fachvorträgen erwartete die Besucher*innen auch ein Abendprogramm mit gehörlosen Künstler*innen.
Barrierefreie Kommunikation
„Verstehen und verstanden werden ist essenziell – in allen Bereichen des Lebens. Für hörbeeinträchtigte und gehörlose Menschen ist barrierefreie Kommunikation deshalb eine Grundvoraussetzung für Teilhabe und Inklusion“, so Andreas Pepper, Geschäftsbereichsleiter für Arbeit und Beschäftigung bei Jugend am Werk. „Umso mehr freuen wir uns, dass Jugend am Werk beim diesjährigen Vernetzungstreffen als Gastgeber auftreten durfte. Gerade weil es keine zentrale Übersicht über bestehende Unterstützungsangebote für Gehörlose gibt, ist dieser persönliche Austausch und die Pflege des Wissensnetzwerkes besonders wertvoll.“
Unterstützung auf dem Karriereweg
„Bei Jugend am Werk unterstützen wir schon seit Jahrzehnten schwerhörige und gehörlose Menschen auf der Suche nach passenden Arbeits- oder Lehrplätzen“, ergänzt Gabriela Astner, Teamleiterin der Arbeitsassistenz für Gehörlose und Schwerhörige bei Jugend am Werk. „Wir arbeiten täglich daran, Barrieren für gehörlose Menschen zu verringern – mit individueller Begleitung bei der Jobsuche und mit gezielten Trainings direkt am Arbeitsplatz, den sogenannten Jobcoachings. Für uns ist klar: Nur wenn diese Kommunikationshürden abgebaut werden, kann Inklusion gelingen und gehörlosen Menschen mit echter Wertschätzung begegnet werden.“
Diese Projekte sind eine Initiative des Netzwerks Berufliche Assistenz (NEBA) und werden vom Sozialministeriumsservice gefördert.
Gemeinsam viel erreichen
Sarah Zach, Leiterin des Gehörlosenverbandes Steiermark: „Barrierefreiheit geht uns alle etwas an. Sie fängt damit an, dass man einander besser versteht – und sie wird Wirklichkeit, wenn wir auch wirklich etwas tun. Vernetzungstreffen wie dieses sind wichtig, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam etwas zu verändern. Ich freue mich über jeden und jede, der oder die mitmacht – denn gemeinsam können wir viel erreichen.“
Bestmögliches Betreuungsnetzwerk
„Die Barrieren für Gehörlose im Gesundheitssystem sind mannigfaltig. Wir in der Gehörlosenambulanz Graz setzen uns dafür ein, interdisziplinär ein bestmögliches Betreuungsnetzwerk zu schaffen und unterstützen dabei, Gesundheit und Lebensqualität in jedem Lebensabschnitt zu fördern und zu erhalten“, schließt Dr. Clemens Bleimschein, Leiter der Gehörlosenambulanz der Barmherzigen Brüder Graz.
Kontakt
Jugend am Werk Steiermark GmbH
Arbeitsassistenz & Jobcoaching
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