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Youth Courage


Julia nahm vor einigen Jahren erstmals Kontakt mit dem Jugendzentrum in ihrer Nähe auf, wo sie sich gut aufgehoben fühlte. Leider kam dann die Corona-Pandemie dazwischen, wo Julia alle Kontakte nach außen abbrach. Es kostete sie große Überwindung, vor einiger Zeit ihre damalige Betreuerin anzurufen, und zu sagen, dass es ihr nicht gut geht.

Während des ersten Jahres der Pandemie hat Oliver die Schule geschmissen und den Kontakt zum Jugendcoaching beendet. Anrufe von dort und einem Bekannten, der im Jugendzentrum arbeitet, ignoriert er. Das interessiert ihn nicht, da er viel lieber mit seinen Freunden abhängt. 

Beide haben den Kontakt zu wichtigen Unterstützungssystemen verloren. Was bräuchten Julia und Oliver, um wieder Kontakt aufzunehmen und andere Perspektiven zu erlangen? Genau hier setzt das Projekt Youth Courage an.

Was ist Youth Courage?
Youth Courage ist ein EU-Projekt. Es richtet sich an marginalisierte Jugendliche, die aufgrund der Covid-19-Pandemie ihren Zugang zu wichtigen Unterstützungssystemen verloren haben und versucht, wieder eine Verbindung herzustellen. Das Projekt zielt darauf ab, diese jungen Menschen zu unterstützen, zu re-integrieren, und gleichzeitig Professionist*innen in der Jugendarbeit geeignete Tools zur Verfügung zu stellen.

Für wen ist Youth Courage?
Das Projekt richtet sich einerseits an Jugendliche in Unterstützungssystemen der Jugendarbeit, andrerseits an Professionist*innen, Betreuer*innen und Netzwerke in allen Bereichen der Jugendarbeit. Weiters ist es auch für politische Entscheidungsträger*innen in diesem Bereich gedacht.

Wie läuft das Projekt ab?
In einem ersten Schritt führen wir eine Umfrage durch, die sich auf junge Menschen und die Schwierigkeiten und Hindernisse für ihr wirtschaftliches und soziales Leben bezieht, mit denen sie in der Zeit nach der COVID-19-Pandemie konfrontiert sind. Parallel zu den jungen Menschen werden in jedem Land auch Fachkräfte der Jugendhilfe und Freiwillige befragt, um ein vollständiges Bild der Situation zu erhalten. Zusammen mit der nationalen Desktop-Recherche werden die Ergebnisse dann in einem länderübergreifenden Bericht zusammengefasst und mittels Videozusammenfassungen in alle Partnersprachen übersetzt.

Der nächste Schritt ist die Einrichtung einer Online-Ressourcensammlung, die auf zwei Ebenen eingesetzt werden kann. Jugendarbeiter*innen können die Online-Plattform betreten, um nach benötigtem Material für ihre Situation zu suchen. Diese Plattform wird in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe der marginalisierten Jugendlichen entwickelt und wird frei zugänglich sein, damit Partner*innen und externe Jugendarbeiter*innen ihre in der Praxis bewährten Methoden einbringen und gemeinsam nutzen können. Zusätzlich wird es eine Lern-, Lehr- und Trainingsaktivität mit allen Vertreter*innen der Zielgruppen geben, zusammen mit einer Testphase in allen Projektländern.

Das Projekt entwickelt im nächsten Schritt ein Escape Game auf zwei Ebenen, das leicht in nicht-formalen Einrichtungen umgesetzt werden kann und darauf abzielt, das Selbstvertrauen und das Gefühl der Selbstwirksamkeit bei jungen Menschen zu stärken. Sie werden eng in den Entwicklungsprozess eingebunden, trainieren ihre sozialen Fähigkeiten im Team und erleben ein Gefühl von Erfolg, Verantwortung und Zusammenarbeit, welches sie befähigt, andere Herausforderungen in ihrem Leben zu meistern. Das Spiel wird als Gesamtpaket digital auf der Projektwebsite in allen Projektsprachen veröffentlicht. Darüber hinaus wird ein allgemeiner Leitfaden für die Entwicklung eines Escape Games für nicht-formale und informelle Einrichtungen der Jugendarbeit entwickelt.

Das finale Projektergebnis zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträger*innen (lokal und regional), Forschungseinrichtungen und Jugendarbeiter*innen vor Ort zu intensivieren. Das Projektteam wird die Untersuchung des ersten Projektergebnisses ein zweites Mal durchführen, um die Ergebnisse zu aktualisieren und Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, wie sich die Situation verändert hat. Das Ergebnis wird außerdem die Erfahrungen und Lektionen, die während der Durchführung des Projekts gelernt wurden, beinhalten und Verbindungen zur Situation in den Projektländern und auf EU-Ebene herstellen. Es wird einen Blick in die Zukunft werfen und Empfehlungen aussprechen, wie Politik und Entscheidungsträger*innen über den schulischen Kontext hinaus an junge Menschen denken können.

Was möchten wir mit dem Projekt erreichen?
Das Projekt bietet moderne, zukunftssichere Möglichkeiten zur (Wieder-)Herstellung von Kontakten zu marginalisierten Jugendlichen, die in Krisenzeiten den Kontakt zu ihrem Unterstützungssystem verloren haben. Es befähigt Jugendliche und marginalisierte junge Menschen, aktive Bürger*innen zu werden, Verantwortung für ihre eigene körperliche und geistige Gesundheit zu übernehmen und soll ihre persönliche Entwicklung durch Solidarität und Bürgerbeteiligung fördern. Es stellt innovative Erhebungsinstrumente zur Erfassung der aktuellen Situation marginalisierter Jugendlicher und ihrer Betreuer*innen in transnationalen Berichten bereit, um die Verbindung zu politischen Entscheidungsträger*innen und Forschungszentren in ganz Europa weiter zu stärken.

Projektname
Youth Courage; Du bist Teil der Lösung! Junge marginalisierte Jugendliche sollen sich wieder mit ihrem sozialen Unterstützungssystem verbinden und ihre persönliche Entwicklung durch eine aktive gesellschaftliche Teilhabe und mehr Solidarität fördern. 

Projektpartner
Die sechs Projektpartner repräsentieren Berufsausbildungseinrichtungen, öffentliche Körperschaften und europaweite Netzwerke aus fünf europäischen Ländern.

Koordinator: Jugend am Werk Steiermark GmbH (Österreich)

Partner: VolontEurope (Belgien), Meath Partnership (Irland), Auxilium (Österreich), Volontariato Torino (Italien), Univerza na Primorskem (Slowenien)

Projektdauer
Mai 2022 – Juni 2024 (25 Monate)

Ansprechpartner
Jugend am Werk Steiermark GmbH
René Halla
Mobil +43 (0) 664/8000 6 5043
rene.halla@jaw.or.at

Website: www.youth-courage.eu